Splash! in the City

St. Pölten, seine Seen & die Traisen – eine Stadt und viele Möglichkeiten, sich im Sommer im kühlen Nass zu erfrischen.

Auf die Plätze, fertig, los: „Wer als Erster im Wasser ist!“ Der zehnjährige Giuliano läuft voraus über den etwa 30 Meter langen Holzsteg. Er macht einen großen Satz, fliegt durch die Luft und landet mit einem großen Platsch im kühlen Nass des großen Viehofner Sees. Sein Bruder, der achtjährige Pedro, springt hinterher. Im Sommer tummelt sich an den St. Pöltner Seen Jung und Alt. Die beiden Viehofner Seen und der Ratzersdorfer See sind für die Bewoh-nerInnen der niederösterreichischen Landeshauptstadt aus ihrer Freizeitgestaltung kaum mehr wegzudenken. Dabei gibt es diese Erfrischungsmöglichkeit noch gar nicht so lang. Die Stadt St. Pölten erwarb die beiden Viehofner Seen, ehemalige Sand- und Schottergewinnungslagen, erst 2003 und baute sie naturnah so aus, dass sie als Naherholungsgebiet von den Menschen genutzt werden können. Allerdings nur teilweise: Das Westufer und der kleinere See bleiben nach wie vor Flora und Fauna vorbehalten, schließlich befindet sich hier ein großes Vogelbrutgebiet von großem ökologischem Wert.

 

Die St. PöltnerInnen wissen das zu schätzen – und haben auch so genug Platz an den zugänglichen Uferstellen. Es ist nur ein kurzer Spaziergang über eine kleine Brücke, die die Traisen quert, und schon ist man am nächsten See, dem Ratzersdorfer See. Nicole H. und ihr Mann Gerald wohnen mit den beiden Töchtern Linda (2 ½) und Mavie (1) nur zehn Minuten zu Fuß von hier entfernt in einer Siedlung mit vielen anderen Jungfamilien. „Wir lieben die Nähe zu den Seen und fahren mit dem Rad zum Spielplatz oder Eisessen; im Sommer gehen wir schwimmen“, so Nicole H. Sie genieße es, bei den Seen ihre Laufrunden zu drehen – wertvolle Auszeiten im Alltag mit zwei Kleinkindern, und das ohne großen zeitlichen Aufwand.
Ähnlich geht es der 29-jährigen Nicole M. Sie zog für ihr Studium an der FH St. Pölten aus dem Bezirk Melk in die Landeshauptstadt. Und sie blieb. Auch Nicole M. und ihr Freund Matthias radeln häufig an den Ratzersdorfer See. Die beiden wohnen direkt in der Stadt, und wenn die Zeit für eine Abkühlung im See einmal trotz der Nähe zu knapp ist, tut es auch ein Sprung in die Traisen. Das geht sogar mitten im Regierungsviertel, neben RadfahrerInnen, InlineskaterInnen und SpaziergängerInnen, die das ganze Jahr über hier entlangflanieren. Die Traisen bietet übrigens auch 38 Fischarten Lebensraum, bevor sie bei Altenwörth in die Donau mündet.