Gelebte Kunst und Kultur

Der Bewerbungsprozess als europäische Kulturhauptstadt 2024 war Anstoß für viele spannende Kulturprojekte.
Seither ist noch mehr in Bewegung als bereits in den Jahren zuvor. Viele Infrastrukturprojekte, die sich aus dem Bewerbungsprozess entwickelt haben, werden nun unter dem Titel „Landeskulturhauptstadt 2024“ umgesetzt.

Die ehemalige Industriestadt St. Pölten mit Kunst und Kultur zu assoziieren, mag für manche noch immer befremdlich anmuten, doch selbst die New York Times reihte das Landestheater 2019 unter die besten Theater Europas. Spätestens diese Auszeichnung sollte verdeutlichen, dass sich die Kulturszene in St. Pölten sogar internationale Anerkennung verdient. Auch das Festspielhaus St. Pölten ist über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Und das FM4 Frequency Festival, das jährlich 200.000 vor allem junge BesucherInnen anzieht, erweitert den Kulturbegriff zeitgemäß. Zahlreiche Museen decken ein großes thematisches und zeitliches Spektrum ab: das Museum Niederösterreich im Kulturbezirk des Regierungsviertels mit dem Haus der Geschichte & Haus der Natur, ein Stadtmuseum, das Diözesanmuseum u. v. m. Weiters gibt es zahlreiche Public-Art-Projekte namhafter KünstlerInnen im Regierungsviertel– ein Hotspot für Kunst im öffentlichen Raum.
Kultur wird in St. Pölten als Grundlage unseres Zusammenlebens verstanden.

Damit umfasst Kultur neben Veranstaltungen und Ausstellungen auch die Vernetzung mit Wissenschaft und Forschung sowie die Auseinandersetzung mit unserer Geschichte oder den Umgang mit Grünraum und Baukultur. Und es geht um die Frage, wie marginalisierte Gruppen
am Zusammenleben teilhaben können. Kunst und Kultur darf und soll alle Altersgruppen und sozialen Schichten ansprechen. Das gelingt am besten mit partizipativen Initiativen. Zum Beispiel mit dem „KinderKunstLabor“, einer einzigartigen neuen Kulturinstitution für Kinder.

KinderKunstLabor

Das KinderKunstLabor ist eines der Herzstücke der Landeskulturhauptstadt St. Pölten. Bis 2024 wird unter diesem Titel ein spannendes Kindermuseum umgesetzt und neu etabliert. Kinder treffen hier in einem „Labor-Setting“ ähnlich einem Atelier auf KünstlerInnen und können sich
praktisch ausprobieren.

Kultureller Nahversorger

St. Pölten hat eine lebendige lokale Musikszene. Das städtische Kulturzentrum „Freiraum“ ist Bühne für Lesungen, Theater, Konzerte der Jugend- und Subkultur, Filmvorführungen und Kabarett. Der Rathausplatz verwandelt sich jeden Sommer in ein Open-Air-Kino, veranstaltet vom hiesigen Programmkino „Cinema Paradiso“. Kultur ist in St. Pölten somit nicht spezifischen Gruppierungen vorbehalten, sondern im gemeinsamen Alltag präsent und wird gelebt.

Fotos: Sepa.Media | Seiberl-Stark; Sepa.Media | Benes